Bis Ende Oktober leben wir in Cochabamba, der viertgrößten Stadt Boliviens. Hier machen wir unser Visum und lernen vor allem Spanisch – nein, bolivianisch gibt es nicht .
Mit diesem Beitrag möchten wir euch ein wenig in unsere Stadt mitnehmen. Cochabamba liegt am Rande der Anden auf einer Höhe von etwa 2.560m. Manche Teile der Stadt liegen gar auf 2.840m Höhe. Zum Vergleich: Der höchste Berg Deutschlands, die Zugspitze, ist nur 120m höher.

Das merkt man vor allen Dingen an der Luft – oder besser gesagt an dem Mangel der Luft. Uns fehlt etwa ein Sechstel vom Sauerstoffgehalt, den man auf Meereshöhe hätte. Das macht sich vor allem dadurch bemerkbar, dass man bei körperlicher Betätigung ziemlich schnell aus der Puste ist. Um Cochabamba herum liegen wunderschöne Berge, die eine herrliche Kulisse bilden.
Bevölkerung:
Cochabamba hat etwa 850.000 Einwohner und ist damit etwas größer als Frankfurt am Main. Viele Cochabambinos gehören zu der Volksgruppe der Quechua oder Aymara. Die Cochabambinos leben, um zu essen. Das macht sich am Straßenbild bemerkbar. Es gibt unzählig viele Restaurants in den Straßen. Oft gibt es ein Mittagessen schon für 1,30€ – mit Getränk. Diese sehr günstigen Mahlzeiten haben wir mit Rücksicht auf unseren Magen aber noch nicht probiert…

Klima:
Die Stadt ist berühmt für ihr angenehmes Klima, das ihr den Beinamen „Stadt des ewigen Frühlings“ eingebracht hat. Die durchschnittliche Tagestemperatur liegt im ganzen Jahr zwischen 24 und 28 Grad. Im Winter (Juli bis August)kann die Temperatur aber nachts auf fast Null Grad absinken. Das moderate Wetter macht Cochabamba zu einem idealen Ort, um das ganze Jahr über im Freien zu sein.

Verkehr:
Das Zentrum der Stadt ist vollgestopft mit Autos. Es wird viel gehupt, aus zwei Fahrspuren werden gerne mal vier, rote Ampeln gelten nicht, wenn auf der anderen Fahrbahn kein Auto zu sehen ist. Alles in allem ziemlich großes Chaos. Abgasnorm – Fehlanzeige. Da kommt manchmal eine riesige schwarze Wolke aus dem Auspuff, die man nicht nur sehr weit sieht, sondern auch riecht.

Mit dem „Trufi“ oder dem „Micro“, einer Art Sammeltaxi, kommt man für ganz wenig Geld überallhin. Man kann sich am Straßenrand hinstellen, ein Trufi anhalten und an einer beliebigen Straßenkreuzung wieder aussteigen. Das ist super praktisch. Außerdem gibt es noch unzählige Taxis, die auch recht günstig sind. Manchmal funktioniert an dem Auto nicht viel mehr als Gas und Bremse – immerhin das =). Es gibt aber auch sehr moderne Taxis.
Besonderheiten:
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Statue Cristo de la Concordia – Christus der Einheit. Sie ist mit etwa 40m Höhe größer als die berühmte Statue in Rio de Janeiro in Brasilien. Sie steht auf dem Berg San Pedro, von dem man einen wunderbaren Panoramablick auf die Stadt hat. Um auf den Berg zu kommen, hat man die Wahl 1400 Stufen hochzugehen oder mit der Seilbahn/einem Taxi hochzufahren.



In Cochabamba befindet sich der größte Freiluft-Markt Südamerikas – die Cancha. Von Obst und Gemüse bis hin zu riesigen Flachbildfernsehern gibt es alles zu kaufen, was das Herz begehrt. Man muss es in dem Wirrwarr nur finden. Obwohl an jeder Straßenecke Polizisten stehen, ist es wahrscheinlich der gefährlichste Fleck in Cochabamba. Was man nicht unbedingt braucht, sollte man lieber zu Hause lassen. Taschendiebe freuen sich über Handys und Kreditkarten.

Eine weitere Besonderheit sind die vielen Plazas und Parques, die z.T. wirklich schön angelegt sind. Meistens gibt es einen Spielplatz für Kinder. Wenn auch der Großteil der Stadt nicht wirklich hübsch ist, gibt es auch immer wieder schöne Ecken.




