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Angekommen – aber noch nicht zu Hause

Die Zeit in Cochabamba ist zu Ende. Es war eine schöne Zeit mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen. Wir sind froh und dankbar, für die Möglichkeit in der Schule zu lernen und für die Begegnungen mit Bolivianern und der bolivianischen Kultur. Die Reise von Cochabamba nach Guayaramerín war… nun ja, anders als erwartet. Laut Ticket sollten wir nur einen Zwischenstopp in Trinidad haben – eine Reisezeit von insgesamt ca. 2,5 Stunden. Erstaunt waren wir, als wir zunächst nicht in Trinidad, sondern in Santa Cruz gelandet sind. Der nächste Zwischenstopp war dann allerdings tatsächlich in Trinidad. Da mussten wir dann in das Flugzeug wechseln, das uns eigentlich nach Guayaramerín bringen sollte. Eigentlich… In Guayaramerín war es dann aber gerade so stürmisch, dass das Flugzeug nicht landen konnte. Also ist die Maschine wieder durchgestartet und hat uns nach Riberalta gebracht, eine Stadt etwa 90 Minuten entfernt. (Die Entfernungen werden hier meistens mit der Zeit angegeben, weil die Strecke wegen der äußerst verschiedenen Straßenbedingungen wenig aussagekräftig ist.) Nach 15 Minuten in Riberalta kam dann eine Durchsage vom Kapitän, dass es wieder zurück nach Guayaramerín gehen kann, weil der Sturm vorbei ist. Also wurde aufgetankt und wir waren 20 Minuten später endlich an unserem Ziel angekommen. Statt um 13 Uhr waren wir schlussendlich um 18 Uhr da. Mit den Flügen hat aber alles sehr gut funktioniert, Madita hat gut mitgemacht und unser Gepäck ist gut angekommen.

Hier in Guayaramerín ist so ziemlich alles anders als in Cochabamba. Das Gelände ist am Rand vom Dschungel und nicht in der Großstadt. Zum Einkaufen müssen wir nicht nur die Straße überqueren, sondern 15 Minuten mit dem Moto fahren. Tagsüber erreichen die Temperaturen hier jetzt fast 40°C. nachts kann es auf 25°C „abkühlen“. Die Luftfeuchtigkeit ist nicht mehr bei 25%, sondern bei über 80%. Es ist ein durchgängiges Schwitzen. Wir sind sehr froh, dass unser Schlafzimmer eine Klimaanlage hat. Wenn die Hitze zu arg ist, kann man dann ein wenig „klimen“ (Zitat Madita).

Jetzt hören wir keinen Straßenlärm mehr, sondern das Zirpen der Grillen (oder was das auch immer ist), das Zwitschern der Vögel und hin und wieder auch das Krächzen von wunderschönen Papageien. Madita hat viel Platz und einige Kinder zum Spielen. Momentan nehmen wir weiter online Sprachunterricht. Das funktioniert bislang wirklich gut. Nebenbei können wir auch schon bei Besprechungen dabei sein und werden so langsam auch schon in einige Aufgaben eingearbeitet.

Wir sind sehr froh, jetzt hier zu sein, auch wenn wir noch nicht „zu Hause sind“. Zum einen, weil wir noch dabei sind uns einzuleben und zum anderen, weil das Häuschen, wo wir endgültig wohnen werden, noch im Bau ist. Wenn alles gut läuft, können wir dieses Jahr noch einziehen. Darauf freuen wir uns schon sehr.